Julia Franck, die Mittagsfrau, Roman, 2007

Auszug:Prolog

Im Prolog (und Epilog) steht der Sohn, (Peter, 7 Jahre alt) im Mittelpunkt. Hier wird der Junge von seiner Mutter auf einem Bahnhof auf immer verlassen. Die Mutter verlässt den Jungen auf dem Bahnsteig eines Bahnhofs.

  • Die Stadt nach dem Krieg: peinliche Erinnerungen (kollektiv und individuell)
    Die Russen haben Stettin erobert. Die Mutter wird von 3 Russen vergewaltigt. Peter wohnt ihrer Vergewaltigung bei.
    «die Brände hatten die Schule zerstört und so trafen sich die Kinder seitdem bei dem Lehrer»
    Armlosigkeit: es gab keine «Erdäpfel, kein Fleisch, keine Linsen, keinen Kohl». Peter schlief im gleichen Bett wie seine Mutter.

  • Seine Identität leugnen (individuelle Geschichte mit der Deutschlands verbunden)
    die Mutter: Helene Würsich, lässt sich Alice Sehmisch nennen, muss ihre eigene Identität vergessen, wird sprachlos, sie «blieb stumm».

  • Die Traumas in der Familie und das Gedächtnis:
    -Peter liebt seine Mutter über alles. Sie ist «die schönste der Welt», «nie wieder würde er sie los lassen», «die Mutter duftete nach Flieder».
    -die Mutter scheint ihr Kind nicht zu lieben : «die Hand, die kalt und kräftig war», «verlor die Mutter die Geduld», «die Mutter machte einen Schritt zur Seite», «du wartest hier» .
    -Vater: hat die Familie verlassen, «er kehrte nicht mehr zurück» hat eine neue Frau aber Peter meint «sein Vater war ein Held».