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Süskind Patrick, Die Taube (1987)

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Die Taube – 1

Die Taube ist eine Novelle von Patrick Süskind, im Jahre 1987 entstanden. (Diogenes Verlag, 1987).

Hauptperson ist Jonathan Noël, der in seiner Kindheit Traumata erlitten hat und jetzt Sicherheit in Routinen und Einsamkeit sucht. Er leidet unter gewissen Phobien und hat in seinem Sozialleben Schwierigkeiten. Vom Autor wird er als « Marionettenmaschine, Gnom, Körperpuppe bezeichnet (97) ».

Der Auslöser der Phobien:

Ist eine Taube, die Jonathan auf der Flur des Hotels sieht, vor seinem Zimmer, in dem er seit Jahren wohnt. Bis jetzt war sein Leben, eine Zeitspanne von voller Ereignislosigekeit Bis jetzt blieb er mehr oder weniger in seinem Zimmer, einsam, sich keinerlei Fragen stellend. Durch dieses Ereignis kommen seine in der Novelle immer steigernden Ängste zum Ausdruck. Ist auch ein Mittel, sich dadurch mit dem wirklichen Leben zu konfrontieren.

Die Angst vor dem Leben:

Er lebt seit 20 Jahren in einem von ihm gekauften Hotelzimmer, aus dem er selten geht, nur um als Wachmann in einer Bank zu arbeiten. Er hat Angst vor der Taube und sucht sich woanders ein anderes Zimmer. Ist verpflichtet, aus seiner Einsamkeit zu fliehen. Das Zimmer = « das sichere Gehäuse » Dadurch entstehen Szenen, die ihn fast zur eigenen geistigen Zerstörung führen. Bis jetzt war er ein « Dulder » (bei der Arbeit und privat).

Die Taube – 2

Der Verlust des eigenen Gleichgewichts:

Entsteht durch die Szenen in der Pariser Stadt, und hauptsächtlich wegen des Clochards. (61/62), der ja vor ihm pisst, auf der Strasse schläft, kein Zuhause hat. Er hatte für ihn immer « Ekel, Verachtung, Mitleid » ( 65) empfunden, dann denkt er, sein geregeltes Leben war « pünktlich, gehorchsam, zuverlässig und kommt jetzt » in eine Krise, die « seinen Lebensplan erschüttert », er hat Angst davor, so zu werden: « wie schnell konnte es geschehen, dass man herunterkam ».

Das Übertreiben der Situationen:

  • Die Hose hat einen Riss: hat Angst davor, man könnte ihn sehen und er könnte entlassen werden. Danach ensteht die Übertreibung: « keine Arbeit, Arbeitslosengeld, Verlust des Zimmers, vertrinkt dein gesamtes Erspartes, du wohnst auf der Strasse » = Identifikation mit dem Clochard. (62)
  • Sein Selsbthass wird immer grösser: er scheint, ein unbewusster Masochist zu sein, das Pariser Leben wirkt frustierend, (« arrogante Kellner, clochards, der dämliche Touristenpack »), bis er über sich selbst denkt: « dann wäre er zerstumpft, zerbröselt, zu Asche zerfallen » ( 82), um zu dem Schluss zu gelangen: Morgen bringe ich mich um (92). Die Stadt wirkt hier als Ort der sozialen Zerstörung.

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